Von der Sonntagsstimmung

Ich hatte gestern zu viel 108er. Noch bevor ich die Augen aufschlage, spüre ich den leichten Kater. Halb auf dem Bauch liegend will ich mich wohlig unter dem dünnen Laken, das mich bedeckt, strecken, doch plötzlich spüre ich, dass das nicht geht. Ich kann mich nicht richtig bewegen. Verschlafen öffne ich die Augen. Um meine Handgelenke sind weiche Seidentücher geschlungen, die an den beiden Bettpfosten befestigt sind. Sie sind nicht unter Spannung, ich kann mich gut bewegen. Aber ich kann eben weder weg, noch meine Hände noch unten führen. Probehalber reiße ich ein wenig fester an meinen Fesseln. Doch das bringt nichts. Mir ist bewusst, dass ich das gar nicht weiter versuchen muss.

"Schön, du bist wach.", stellst du fest. Ich zucke vor Schreck zusammen. Ich dachte, du wärest schon aufgestanden, stattdessen stehst du irgendwo hinter mir. Ich versuche, mich zu dir umzudrehen, aber meine Fesseln lassen es nicht zu.

"Versuch es gar nicht erst.", warnst du mich kurz angebunden.

Jetzt gibt es keinen Zweifel mehr. Ich höre es deutlich: Du bist wütend auf mich. Irritiert versuche ich mich an den vergangenen Abend zu erinnern. Ach, richtig. Die Gartenparty. Vor meinem inneren Auge sehe ich dir dabei zu, wie du dich mit einer äußerst hübschen blonden Frau unterhältst. Für meinen Geschmack zu lange und zu intensiv. Die Gastgeberin stellt mir einen ihrer Freunde vor. Ein hübscher Kerl. Nicht besonders intelligent, aber unterhaltsam. Wir trinken 108er. Bereits nach dem ersten wird die Stimmung ausgelassener. Immer mal wieder lege ich meine Hand auf seinen Arm, vor allem dann, wenn ich mir deiner Blicke bewusst bin. Den zweiten 108er besiegeln wir mit einem Freundschaftskuss. Wir sind zwar keine Freunde, beschließen aber, welche zu werden und mir ist ganz schön schummerig von so viel Schnaps. Als du plötzlich vor mir stehst, muss ich kichern. Du lässt es dir zwar nicht anmerken, würdest so etwas nie nach außen hin zugeben, aber ich kenne dich gut genug, um dir anzusehen, dass du stocksauer bist. Während du mich von der Party wegziehst, guckst du so ernst, dass ich noch mehr kichern muss. Ich finde, dass ich mich durchaus anderweitig vergnügen darf, wenn du doch auch anderen hübschen Frauen ins Dekolleté starrst. Provokativ lächle ich dich an.

"Dreh dich richtig auf den Bauch und spreiz die Beine.", forderst du mich auf und holst mich damit zurück in unser Schlafzimmer. In deiner Stimme schwingt keinerlei Emotion mit. Obwohl ich eigentlich nicht besonders folgsam bin, spüre ich, dass es für den Moment klüger ist, keine Widerworte zu geben. Ich tue also, was du von mir verlangst. Mit angebundenen Händen spreize ich die Beine. Anscheinend nicht weit genug, denn du greifst nach meinen Fußgelenken und drückst meine Beine nachdrücklich noch weiter auseinander. Ich atme scharf ein.

"Weiter geht es nicht.", sage ich und meine Stimme klingt schärfer als beabsichtigt. Das findest du nicht gut, das weiß ich. Aber weil ich es jetzt eh schon versaut habe, schiebe ich noch hinterher: "Du hättest der blonden Tussi ja nicht die ganze Zeit auf die Brüste starren müssen. Hättest du lieber mal mich angeschaut!" Du antwortest nicht. Stattdessen spüre ich, wie sich die Matratze unter mir bewegt. Du kniest dich zwischen meine Beine. Eigentlich erwarte ich, jeden Moment deine versöhnliche Hand oder deinen Mund zwischen meinen Beinen zu spüren. Eine Berührung, nach der sich mein ganzer Körper sehnt. Aber erst einmal passiert gar nichts. Was tust du? Beobachtest du mich?

Irgendwann seufzt du schwer. Und dann fühle ich dich. Deine harte Morgenlatte. An meinem Po. Genüsslich reibst du deinen Schwanz zwischen meinen Arschbacken. Ich reiße die Augen auf. Was wird denn das?

Langsam, aber nachdrücklich drückst du die Spitze deines Schwanzes gegen meinen Hintereingang. Nur ein wenig. Bis ich spüre, wie mein Schließmuskel dem Druck nachzugeben beginnt. Dann hältst du inne und wartest.

"Nein, nicht.", sage ich leise. Halb weil ich es so meine und halb, weil ich weiß, dass dich das anmacht. Und vielleicht auch ein bisschen, um dich versöhnlich zu stimmen.

"So etwas wie gestern Abend wird nicht noch einmal vorkommen.", erklärst du. Dein Tonfall ist hart.  "Anderenfalls werde ich zu anderen Mitteln greifen. Ich lasse mich nicht von dir vorführen. Wenn ich dir sage, dass es keinen Grund zur Eifersucht gibt, dann gibt es keinen. Und ich erwarte auch von dir, dass du mir keinen Grund zur Eifersucht gibst. Und damit du das nicht noch einmal vergisst, werde ich dir jetzt eine Lektion erteilen. Und zwar eine, die dir länger im Gedächtnis bleibt."

Ich atme scharf ein, als du den Druck auf meinen Hintern erhöhst und deine Eichel tiefer in mich eindringt. Millimeter um Millimeter schiebst du dich in mich hinein. Ich ermahne mich innerlich: Nicht anspannen, einfach locker lassen. Aber dein Schwanz fühlt sich riesiger an, als alles, was ich je in mir hatte. Und obwohl ich mir sicher bin, dass ich ausgefüllt genug bin, nicht mehr von dir aufnehmen kann, schiebst du dich noch immer tiefer.

"Du darfst dich für heute an dieses Bett gewöhnen, denn du wirst es lediglich für Toilettengänge verlassen. Den Rest des Tages verbringst du hier.", sagst du. Dein Schwanz steckt jetzt bis zum Anschlag in mir. Als du anfängst, dich zu bewegen, wimmere ich leicht. "Ich werde dich jetzt in den Arsch ficken.", teilst du mir mit. "Ob ich dabei kommen werde, weiß ich noch nicht. Ich weiß aber das Folgende: Das wird ein langer Sonntag für dich, denn ich habe vor, dich auf jede Art, die mir einfällt, zu benutzen. Ich werde deine Titten ficken, dir den Arsch mit meinen bloßen Händen versohlen und jede deine Körperöffnungen mit meinem Schwanz stopfen. Und wenn du ganz lieb bist, dann lasse ich dich vielleicht am Ende des Tages kommen."

Als du deinen Schwanz dieses Mal schneller in mich hinein stößt, keuche ich. Einige Stöße später hältst du inne. Während du tief in mir steckst, beugst du dich zu mir herab, umfasst mein Kinn mit deinen Händen und ziehst meinen Kopf näher zu dir. Dein Mund an meinem Ohr zaubert mir eine Gänsehaut, als du schließlich flüsterst:
"Vielleicht lasse ich dich aber auch nicht kommen. Vielleicht spiele ich dir einen Porno vor, in dem eine Frau wieder und wieder zum Orgasmus gebracht wird und bearbeite dich mit meiner Zunge, bis du vor Frustration, dass du nicht kommen darfst, ganz wütend wirst. Oder ich filme dich mit meinem Handy, während ich dich zwinge, all die sexuellen Worte laut auszusprechen, die du nicht sagen magst, weil dir anerzogen wurde, dass man so nicht redet. Wie findest du das, mmh? Ich entscheide das operativ. Aber jetzt nehme ich mir erst einmal, was ich brauche. Verstanden?"
Ich nicke, ahnend, wie unklug es wäre, jetzt zu trotzen.
"Sehr gut.", hauchst du mir zufrieden ins Ohr. Das "Ich liebe dich", das du nachschiebst, ist so zart, dass ich mir für einen Augenblick nicht sicher bin, ob ich es mir eingebildet habe.

Vorsichtig ziehst du dich aus mir zurück. Du stützt dich mit einer Hand auf dem Bett ab und greifst mit der anderen Hand fest in mein Haar. Und obwohl ich weiß, dass du dich nun an mir bedienen wirst, überrascht mich die Härte, mit der du erneut in meinen Hintern eindringst und ich schreie laut auf. Kurz blitzt in meinem Kopf das Bild des offenen Schlafzimmerfensters auf, aber die körperlichen Empfindungen, die mich nun überwältigen, sind zu stark, um es festzuhalten. Du nimmst mich so hart, dass ich vollkommen die Kontrolle verliere und bis zu deinem letzten Stoß nicht aufhören kann, zu schreien. Als du dich stöhnend in mich ergießt, spüre ich, wie eine Welle von Lust mich überrollt. Ich sehne mich nach deiner Berührung. Deinen Fingern. Deiner Zunge. Deinen Forderungen. Deinen Anweisungen. Deiner Dominanz. Deiner Kontrolllosigkeit. Deiner Lust. Deinem Stöhnen.

Wir sind erst am Anfang. 

Aber ich habe das Gefühl, dass dieser Sonntag unerträglich wird.


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