Von der Fantasie, es öffentlich zu tun - Teil 2

 

Wie oben nachweislich zu erkennen ist, bin ich Opfer einer Erpressung geworden. Und jeder weiß ja, das ich einer gewissen Dominanz nicht widerstehen kann. Außerdem will ich, dass auf diesem Blog mitgespielt wird. Deshalb: Da es sicher nicht jeden Geschmack trifft, wenn die Frau sich versucht zu entziehen, aber der Mann sie nicht lässt, wird dieser Teil ein Einschub sein und kann, sofern gewollt, überspungen werden. Auf die Umfrageergebnisse komme ich dann im nächsten Teil zurück.
Und bitte: Fühlt euch eingeladen. Ich will Interaktion. Entweder in den Kommentaren oder per Mail (vonderhingabe@gmail.com).
Außerdem schon mal der folgende Hinweis: Ich werde demnächst die Verbindung zu meinem anderen Blog entfernen und dort auch nicht mehr auf neue Posts hier hinweisen. Wer also bleiben mag, bitte merkt euch die Adresse.

Wer den ersten Teil verpasst hat, findet ihn hier: Teil 1

Unwillkürlich stoppe ich mitten in meiner Tanzbewegung, bleibe stehen zwischen all den tanzenden Menschen um uns herum, und drücke meinen Po kräftig an ihn. Er atmet spürbar ein, scheint überrascht zu sein. Mit seiner zweiten Hand greift er in meine Haare, zieht meinen Kopf nach hinten und beugt sich zu mir hinab, um mit seinen Lippen sachte über meinen Hals zu streichen. Dabei hält er mich so fest, als wäre ich in einen Schraubstock eingespannt. Und jetzt fühle ich ihn. Sein Geschlecht. Hart presst er sich an mich. Und ich bin ganz sicher, dass das Absicht ist. Er will mich das fühlen lassen. Er will mich. 

Ganz sanft, fast empfinde ich es als drohend, beginnt er damit, sich an mir zu reiben, als ob er sichergehen will, dass ich ihn spüre. Dabei hält er mich noch immer an meinen Haaren, biegt mich unnachgiebig ins Hohlkreuz und zu sich, sodass ich meine Brüste vorstrecke, regelrecht präsentiere. Unwillkürlich frage ich mich, was das für ein Bild für all die tanzenden Menschen um uns herum abgeben mag. Ich versuche, etwas zu sehen. Doch über uns befindet sich lediglich nackter Beton und mein Kopf ist so unbeweglich, dass ich keinen Blick auf unser Publikum erhaschen kann. Finger streichen über meine Wange, hinab zu meiner Kehle. Sie zeichnen mein Schlüsselbein nach, erkunden die sachte Wölbung meiner Brüste im Dekolleté meines Kleides und bleiben schließlich auf dem Reißverschluss, der mein Kleid bis zum Bauchnabel zu öffnen vermag, liegen. 

Und da ist er schließlich:
Das ist der Moment, in dem mir bewusst wird, dass das hier nicht geht. Schlagartig ist aller Alkohol aus mir verschwunden. Mein Atem beschleunigt sich und mein Herz schlägt laut. Ich denke:
Zwischen Kopfkino und Realität besteht ein Unterschied. Ja, ich mag den Gedanken, überwältigt zu werden. Hunderte von Malen habe ich mir genau das vorgestellt. Unzählige Male bin ich bei der Vorstellung zum Sex genötigt zu werden, auch vor den Blicken anderer, unter meinen eigenen Fingern gekommen. Ich mag es, die Verantwortung abzugeben. Nach Belieben benutzt zu werden. Meine Grenzen auszuweiten. Mich hinzugeben. Aber das hier, in der Realität, das ist doch etwas ganz anderes, oder? Wenn der Mensch, der hinter mir steht, den Reißverschluss meines Kleides öffnet und mir die Träger über meine Schultern streift, dann stehe ich hier nackt. Was, wenn mich jemand sieht? Was, wenn jemand sein Handy zückt? Was, wenn aus einer Person plötzlich mehrere werden? Und, verdammt noch mal, was, wenn mir jemand ansehen kann, dass mir das eigentlich gefällt? Wenn der Mann hinter mir bemerkt, dass ich das genau so will?

Mein Atem geht jetzt stoßweise und meine Wangen sind feuerrot. Meine Hände greifen instinktiv nach der Hand auf dem Reißverschluss. Kräftig greife ich zu, will wenigstens so wirken, als würde ich das hier nicht wollen. Ich versuche, die Hand beiseite zu schieben, aber es gelingt mir nicht. Also lasse ich mein Gegenüber meine Fingernägel spüren, kratze über seine Hand so fest ich kann. Er wirkt jedoch vollkommen unbeeindruckt. Im Gegenteil: Fast habe ich das Gefühl, die Person hinter mir leicht beben zu spüren, als würde sie lachen. Schlagartig bin ich wütend. Ich trete blind, aber dafür mit aller Kraft, die ich aufbringen kann, nach hinten aus. Ins Leere. Dabei verliere ich mein Gleichgewicht. Um mich zu halten, packt der Fremde kräftig zu. Seine Hand verlässt meinen Reißverschluss, aber umschließt nun dafür meine Brust. Er hält mich und fährt, ohne zu zögern, mit dem Daumen er über meine steife Brustwarze. Ich atme zischend ein, denn die Lust fährt mir unmittelbar in den Schoß. Trotzdem bin ich nicht dazu bereit, das zuzugeben. Ich will nicht. Ich will nicht, dass er denkt, mich würde es anmachen, auf der Tanzfläche von einem fremden Typen angefasst zu werden. Also versuche ich, mich mit aller Macht von ihm wegzudrücken. Als auch dieser Versuch nicht fruchtet, versuche ich, mich in seinen Armen zu drehen. Er lässt mich zunächst gewähren, durchschaut meinen Plan dann aber doch: Ich will ihn beißen. Ganz egal wohin, Hauptsache beißen. Aber ich erwische ihn nicht.

Sein Brustkorb vibriert. Ich glaube, er knurrt genervt, aber vielleicht bilde ich mir das auch nur ein. Was ich mir jedoch keineswegs einbilde, ist der Umstand, dass er jetzt deutlich ruppiger wird. Er weicht meinen Zähnen aus. Seine Hand fährt zu meinem Hals, umgreift ihn und drückt fest zu, gerade so, dass ich noch atmen kann, aber deutlich genug spüre, wie dünn die Luft plötzlich ist. Die andere Hand schiebt er hinter meinem Rücken unter mein Kleid. Er zwängt sich grob an meinen Höschen vorbei. Ohne Vorwarnung schiebt er zwei Finger in mich, stößt sie tief und rücksichtslos einige Male in mich hinein. Ich stöhne laut auf, ein Geräusch, das zweifelsohne von der lauten Musik verschluckt wird. Für ein paar Momente bin ich in mir selbst gefangen - im Widerspruch zwischen Lust, Angst und Scham. Wobei die Lust sich unter den einzelnen Stößen seiner Finger summiert. Als ich wieder auftauche, wieder in der Realität ankomme und mir klar wird, wo ich hier bin, blicke ich panisch um mich, in der Erwartung, allen möglichen Blicken zu begegnen. Doch erstaunlicherweise schaut niemand zu uns. Alle sind damit beschäftigt zu tanzen. Alleine oder in Paaren. Die paar Blicke, die mich streifen, erfassen das Geschehen nicht. Sie gehören ausnahmslos zu viel zu geweiteten Pupillen und perlen leer an mir ab. 

Der Fremde zieht seine Finger aus mir. Ich habe keine Zeit darüber nachzudenken, dass ich mich instant leer fühle, denn er hält sie mir demonstrativ vor das Gesicht. Selbst im Licht der schummrigen Partybeleuchtung kann ich erkennen, dass sie vor Nässe glitzern. Eine klare, unmissverständliche Message: "Sieh dir an, wie nass du bist. Du willst, dass ich dich anfasse. Also hör verdammt nochmal auf, dich zu zieren und spiel mit." Mein Gesicht glüht vor Scham, mein Herz rast und ich schlage die Augen nieder. Ich spüre, wie der Fremde mir mit seinen Fingern meine eigene Nässe ins Gesicht reibt. An meiner Stirn, auf meinen Wangen, an meinem Kinn streift er sie ab, als würde er mich markieren wollen. Als er mit seinem Zeigefinger über meine Lippen streicht und schließlich in meinen Mund eindringt, kapituliere ich. 

Denn er hat recht:
Ich will es.
Ich will ihn.
Hier.
Und es erregt mich, meine eigene Lust zu schmecken.

 



Kommentare

  1. Dann spiele ich mal mit: Interessantes Bild und erregende Bildersprache
    M.

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